Die islamische Bestattung beginnt mit einem Gebet am Ort der Waschung, dem die Totenwaschung selbst, das Einwickeln in saubere weiße Tücher und schließlich die Beerdigung folgen. Der Koran legt fest, dass die islamische Bestattung möglichst noch am Tag des Todes stattfinden soll. Frauen dürfen nur von Frauen gewaschen werden, Männer nur von Männern. Eine Ausnahme bilden Eheleute, die sich gegenseitig waschen dürfen. Dies gilt wiederum nicht, wenn die Eheleute in der Nacht vor dem Tod der Frau Geschlechtsverkehr hatten. Dann darf der Mann seine Frau weder berühren noch ins Grab legen, sondern muss das einem nahen Verwandten überlassen.
Die Totenwaschung vor der islamischen Bestattung
Ein undurchsichtiges Tuch wird auf den Verstorbenen gelegt; bei Frauen wird der ganze Körper bedeckt, bei Männern der Bereich zwischen Knie und Bauchnabel. Indem man den Verstorbenen je einmal nach vorn und zur rechten Seite beugt und ihm auf den Bauch drückt, wird überprüft, ob Darminhalt vorhanden ist, der die Leichentücher beschmutzen könnte.
Die Waschung beginnt mit der rechten Hand, dann je drei Mal: linke Hand, Gesicht, rechter Arm, linker Arm, Kopf, rechter Fuß, linker Fuß, der Rücken, dann der restliche Körper. Im Anschluss daran wird gebetet (Allahu Akbar, vier Mal). Die rituelle Totenwaschung der islamischen Bestattung heißt Wudu. Verwendet werden lauwarmes Wasser und Seife.
Die islamische Bestattung an der Grabstelle
Muslime werden ohne Sarg begraben und ausschließlich erdbestattet. Ist eine Bestattung ohne Sarg nicht möglich, wird ein einfacher Sarg verwendet. Der Verstorbene wird mit dem Kopf voran in das Erdloch gelegt, mit Blickrichtung nach Mekka. Soweit möglich, hat das Erdloch am Boden eine seitliche Nische. Dort legen die engsten Angehörigen den Verstorbenen hinein. Er liegt auf seiner rechten Körperseite, im Rücken gestützt durch Steine. Bei der islamischen Bestattung nehmen die Trauernden drei Handvoll Erde und werfen sie in das Grab. Der Imam hält eine Ermahnungsrede für die Lebenden, sich an die Gesetze des Korans zu halten. Blumen und sonstiger Schmuck sind bei der islamischen Bestattung nicht üblich.