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Wenn der Tod ganz nah ist - was Sterbende bereuen...

Die australische Krankenschwester Bronnie Ware arbeitet seit vielen Jahren in der Palliativmedizin. Sie kümmert sich um Patienten, die nur noch wenige Wochen zu leben haben und hält ihre Erfahrungen seit einiger Zeit in einem Blog fest.

Ware beschreibt eindrucksvoll die erstaunliche Klarheit, zu der ihre Patienten in den letzten Tagen und Wochen vor ihrem Tod gelangen und hat nun einen Teil ihres Blogs in Buchform herausgebracht. Da dies bislang nur im englischen Original erschienen ist, möchten wir Ihnen hier die wichtigsten Erkenntnisse vorstellen, die Ware in ihrer Arbeit gewonnen hat.

Dinge, die Patienten, angesichts des eigenen Todes, am meisten bereuen:

1. Ich hätte gern den Mut gehabt, mein Leben nach meinen und nicht nach den Vorstellungen anderer zu gestalten.
Mit Abstand am Häufigsten bereuten Patienten, ihr Leben an den Vorstellungen anderer ausgerichtet zu haben. „Wenn Menschen realisieren, dass ihr Leben sich dem Ende nähert und es in aller Klarheit noch einmal Revue passieren lassen, sehen sie plötzlich, wie viele ihrer Träume unerfüllt bleiben. Die meisten von ihnen haben sich nicht einmal die Hälfte ihrer Träume erfüllt und mussten mit dem Wissen sterben, dass daran die eigenen Entscheidungen Schuld waren. Gesundheit bringt eine Form von Freiheit, die viele erst begreifen, wenn sie wissen, dass sie diese nie wieder bekommen werden.“

2. Ich wünschte, ich hätte weniger gearbeitet.
Alle männlichen Patienten Ware´s mussten zu ihrem Leidwesen feststellen, dass sie zu viel gearbeitet hatten. „Sie hatten die Kindheit ihrer Kinder verpasst und im Rückblick zu wenig Zeit mit ihren Partnerinnen verbracht.“, so Ware. „Alle Männer, um die ich mich kümmerte bereuten zutiefst, so viel Zeit ihres Lebens in dem Laufrad des Arbeitslebens verbracht zu haben.“

3. Ich wünschte ich hätte öfter den Mut gehabt meine Gefühle zu zeigen.
„Viele Menschen hatten um des lieben Friedens willen allzu oft ihre Gefühle unterdrückt. Die Kehrseite war allerdings ein mittelmäßiges Leben in dem sie nie ganz die sein konnten, die sie sein wollten. Viele von ihnen hatten sogar Krankheiten bekommen, die auch auf Verbitterung und Ärger zurückgeführt werden.“

4. Ich wünschte ich hätte Kontakt zu Freunden gehalten.
„Die Menschen schienen oft den wahren Wert ihrer Freundschaften erst kurz vor ihrem Tod zu erkennen. Viele der Patienten waren über Jahre so beschäftigt mit ihrem eigenen Leben, das wertvolle Freundschaften im Sand verliefen. Viele von ihnen bereuten im Nachhinein, diesen Freundschaften nicht die Zeit und den Raum gegeben zu haben, den sie benötigt hätten. Jeder von ihnen hat seine Freunde im Angesicht des Todes schmerzlich vermisst.“

5. Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt glücklicher zu sein.
Auch dieser Satz begegnete Ware immer wieder. „Viele realisierten bis kurz vor ihrem Tod nicht, dass Glück eine Entscheidung ist. Sie blieben in alten Mustern und Gewohnheiten. Der sogenannte Komfort des Gewohnten überschattete ihr Leben. Die Angst vor der Reaktion anderer führte dazu, dass sie sich nicht erlaubten glücklicher zu sein, obwohl sie sich manchmal schlichtweg ein bisschen mehr Albernheit in ihrem Leben wünschten.“
 

Was wir von den Sterbenden lernen können...

Kaum einer wird diese Gedanken nicht nachvollziehen können und dennoch ist es erschreckend festzustellen, wie sehr wir am Ende unseres Lebens bereuen, nicht die eine oder andere Kleinigkeit anders gemacht zu haben. Vielleicht ist es ja auch für Sie ein Anstoß, mal wieder die alten Uni-Freunde zum Grillen einzuladen oder ein paar Überstunden weniger zu machen…

Ewige Liebe für Borussia Dortmund

 Nur zwei Tage nachdem die Geschichte des kleinen Jens Pascal bekannt wurde, hat die katholische Kirche nun eingelenkt und der Familie erlaubt, den letzten Wunsch des verstorbenen Dortmund-Fans zu erfüllen.
Jens Pascal – der im vergangenen Mai an den Folgen eines Hirntumors stirbt – ist Zeit seines Lebens ein glühender Fan des Fußballvereins Borussia Dortmund. Nachdem im Dezember 2011 der Verein von der schweren Erkrankung des kleinen Fans erfährt, besuchen Jürgen Klopp und einige seiner Spieler den Neunjährigen in der Kinderklinik.
Jens Pascal kämpft lange tapfer gegen seine Krankheit an, aber irgendwann beginnt er zu ahnen, dass er den Kampf verlieren könnte. Als seine Ahnung immer mehr zur Gewissheit wird, äußert er einen letzten Wunsch: Wenn er tot sei, so erklärt er seiner Mutter, möchte er einen Grabstein mit dem Borussia-Dortmund-Logo.
Im Mai 2012 stirbt Jens Pascal. Mit Pascal müssen die Eltern unzählige Träume, die nun nicht mehr wahr werden begraben. Aber wenigstens diesen einen, letzten Wunsch möchten seine Eltern dem Jungen erfüllen. Und so beauftragen sie den Grabstein, von dem Jens Pascal geträumt hat. Einen, auf dem neben dem Borussia-Dortmund-Logo, auch der Slogan „Echte Liebe“ eingraviert ist. Obendrauf soll ein Fußball liegen.
Doch sie haben nicht mit der katholischen Kirchengemeinde Mariä Heimsuchung in Dortmund gerechnet. Zu ihr gehört der Friedhof, auf dem Jens Pascal beerdigt wird.
Als die Eltern den Grabstein dort aufstellen lassen wollen, lehnt die Kirche ab. Der Grabstein widerspreche der Friedhofsordnung, laut der „Inschriften und Darstellungen, welche der christlichen Religion nicht entsprechen“ auf Grabstätten verboten sind. Die Kirche signalisiert den fassungslosen Eltern zwar Gesprächsbereitschaft, bleibt in der Sache aber zunächst uneinsichtig.
Als andere Fußball-Fans von dem Vorfall erfahren, machen Sie sich stark für den toten Jungen. Bei Facebook entsteht in wenigen Tagen eine Gruppe, mit mehr als 127.000 Anhängern, die empört sind. Es sind längst nicht nur Dortmund-Fans, die sich hier versammeln auch die Erzfeinde – Fans des FC Schalke 05 – schließen sich der Gruppe an. Protestaktionen werden geplant, eine breite Öffentlichkeit informiert, Zeitungen berichten und schließlich, gibt die Kirche nach. Nur zwei Tage nach Bekanntwerden der Geschichte knickt die Gemeinde ein und einigt sich mit den Eltern von Jens Pascal. Sein letzter Wunsch wird ihm gewährt – er bekommt seinen BVB-Grabstein…

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